Neue Verbandsspitze gewählt

BWLV-Mitgliederversammlung 2024

Der BWLV hat einen neuen Präsidenten: Bei der BWLV-Mitgliederversammlung am Sonntag, 10. November 2024, wurde Matthias Seehuber (58) einstimmig von den Delegierten gewählt. Nach zwölf Jahren als Präsident hatte sich Eberhard Laur nicht mehr zur Wiederwahl gestellt. Der 72-Jährige schied mit zahlreichen Ehrungen aus dem Amt und wurde von den Mitgliedern - ebenfalls einstimmig - zum Ehrenpräsidenten gewählt. Als Vizepräsident rückte Prof. Dr. Helmut Albrecht in den Verbandsvorstand nach. 

Rund 250 Teilnehmer aus 57 Luftsportvereinen waren im SSB-Veranstaltungszentrum Waldau in Stuttgart-Degerloch zusammengekommen, um über die weitere Zukunft des BWLV zu entscheiden. Dazu kamen zahlreiche Vertreter aus Behörden und Institutionen sowie Förderer des Luftsports. Die Mitgliederversammlung lief äußerst harmonisch ab: Rechnungsabschluss und Haushalt wurden angenommen, das Präsidium entlastet, dies alles ohne Gegenstimme. Die Mitglieder zeigten sich mit der Arbeit des Verbandes sehr zufrieden. 

Wahlen zur Besetzung des Präsidiums
Mit dem 58-jährigen Matthias Seehuber führt nun erneut ein erfahrener Luftsportler und Funktionär den Verband an: Seehuber war zuvor jahrzehntelang Vereinsvorstand des LV Reutlingen und ist seit 2021 Vizepräsident des BWLV, sodass er sich in der Vereins- und Verbandsarbeit bereits bestens auskennt. 

Ihm zur Seite stehen auch künftig drei Vizepräsidenten sowie das Präsidium, das einstimmig geschlossen wiedergewählt wurde. Einzige Ausnahme: Hansjörg Jung trat nicht mehr zur Wiederwahl zum Präsidialrat für Natur- und Umweltschutz und Beauftragten für Windenergie an. Sein Ehrenamt bleibt vorerst unbesetzt. 
Nach den turnusmäßigen Neuwahlen setzen sich die Verbandsspitze und das Präsidium nun wie folgt zusammen:

  • Präsident: Matthias Seehuber
  • Vizepräsident und Schatzmeister: Horst Ehni (wiedergewählt)
  • Vizepräsident: Reinhard Diez (wiedergewählt)
  • Vizepräsident: Prof. Dr. Helmut Albrecht
  • Ehrenpräsident: Gerd Weinelt
  • Ehrenpräsident: Eberhard Laur
  • Präsidialrat Nordbaden: Thomas Kühn
  • Präsidialrat Südbaden: Arno Breitenfeld
  • Präsidialrat Nordwürttemberg: Prof. Dr. Helmut Albrecht (in Doppelfunktion mit dem Amt des Vizepräsidenten)
  • Präsidialrat Südwürttemberg-Hohenzollern: Dieter Beck
  • Präsidialrat für besondere Aufgaben: Oliver Goller
  • Präsidialrat Öffentlichkeitsarbeit: Volker Rath
  • Präsidialrätin und Beauftragte für Frauensport: Beate Rein
  • Referent für Ausbildung/Landesausbildungsleiter: Harald Ölschläger
  • Referent für Segelflug/Motorsegelflug: Christof Geißler
  • Referent für Motorflug: Axel Boorberg
  • Referent für Modellflug: Hans Deuschle
  • Referent für Ballonsport: Dr. Benjamin Butz
  • Referent für Fallschirmsport: Robert Froeschle
  • Referent für Jugendfragen/Landesjugendleiter: Lukas Schneider (von der Landesjugendversammlung gewählt)

Alle Ehrenämter wurden für eine Periode von drei Jahren besetzt. 

Grußworte und Ehrungen für Eberhard Laur
Zunächst richteten mehrere Ehrengäste das Wort an die Versammlung. So sprachen Ministerialrätin Kirsa Küllenberg vom Verkehrsministerium, Claus Cordes, Präsident des Deutschen Aero Clubs (DAeC), sowie Andreas Felchle, Präsident des Württembergischen Landessportbundes (WLSB) zu den Mitgliedern. In Vertretung der Landesregierung wurde zudem ein Grußwort von MdL Andreas Schwarz, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Landtag, verlesen. Darüber hinaus begrüßte BWLV-Präsident Eberhard Laur zahlreiche Ehrengäste. 

Da Eberhard Laur bereits im Vorfeld angekündigt hatte, dass er nicht mehr zur Wiederwahl antreten würde, wurde er mit Präsenten und hochrangigen Ehrungen verabschiedet. Kirsa Küllenberg betonte, Laur und der BWLV seien insbesondere in Sachen Klimaschutz stets Vorreiter gewesen. Dies habe sich zuletzt sehr deutlich beim „Tag des Luftsports“ im Juni gezeigt, als der Verband mit der Velis sein erstes Elektro-Motorflugzeug getauft habe. „Sie waren stets sehr präsent und haben die Luftfahrtverwaltung als guten Partner erlebt – das geben wir sehr gerne zurück“, so Küllenberg. Zum Abschied übergab sie Laur ein von Verkehrsminister Hermann verfasstes Buch als Präsent. 

Auch DAeC-Präsident Claus Cordes fand viele lobende Worte: „Im BWLV galt immer: Dort wird geschafft, nicht geschwätzt.“ Er dankte dem BWLV und Eberhard Laur für die stetige Unterstützung des Dachverbands und beschwor die Solidarität unter den Luftsportlern. Für den scheidenden BWLV-Präsidenten hatte er eine besondere Ehrung vorbereitet: Er verlieh Eberhard Laur in Anerkennung dessen großer Verdienste die DAeC-Ehrennadel in Gold. 

WLSB-Präsident Andreas Felchle schließlich komplettierte das Trio der Gastredner. Er betonte, dass es ein wichtiger Schritt gewesen sei, die Luftsportler des BWLV vor wenigen Jahren in die Sportbundorganisation aufzunehmen. „Der BWLV ist ein noch junges, aber sehr kräftiges Kind“, so Felchle. Beide Seiten würden sehr von der starken Vertretung des Sports im Land profitieren, die auch zahlreiche Zuschüsse der Landesregierung mit sich bringe. Felchle nannte Eberhard Laur „eine Top-Besetzung im Amt des BWLV-Präsidenten“,  der nicht nur bei der Sportbundanbindung einen großartigen Einsatz gezeigt habe. Als besondere Würdigung dieses Engagements überreichte er Eberhard Laur deshalb die WLSB-Ehrennadel in Silber. 

Ansprache des Präsidenten
Anschließend ging Präsident Laur in seiner Ansprache auf die wichtigsten Themen im abgelaufenen Jahr und in seiner Zeit als BWLV-Präsident über drei Wahlperioden ein. 

Technik/Aus- und Weiterbildung
Sehr gut aufgestellt sei der Verband im Ausbildungsbetrieb und im Technischen Betrieb. Bei Letzterem sei als besondere Leistung zuletzt vor allem die Digitalisierung der L-Akte erfolgt. Allen Akteuren in der Technik und im Ausbildungsbetrieb dankte Laur für das große Engagement und die enorm wichtige Arbeit für den Verband. 

Windenergie
Grundsätzlich unterstütze der Luftsport die Ausbauziele, damit es gelinge, die Energieversorgung im Land zu sichern, so Laur. Dennoch beschäftige der Ausbau der Windkraftanlagen den BWLV weiter und nachhaltig. Laur betonte, dass es für die Flugplätze und deren Betreiber essenziell sei, dass ausreichende Sicherheitsabstände zu den vorgegebenen Platzrundenführungen wie auch für Segelflug-Übungsräume, Flugzeugschlepprouten sowie An- und Abflugrouten eingeplant werden. Darum appellierte er an die Luftfahrtbehörden, den Luftsport im Land im Sinne der Sicherheit des Luftverkehrs bestmöglich zu unterstützen. 

Grundsätzlich gelte es, bereits in frühen Planungsstadien mit allen Beteiligten vernünftige Kompromisslösungen zu finden. Eines sei aber klar: „Ziel muss es sein, unsere Flugplätze zu erhalten. Sie sind nicht nur die Basis für die Ausübung unseres Sportes, sondern auch die Basis für unsere gemeinnützigen Luftsportvereine, die in jahrzehntelanger erfolgreicher Vereinsarbeit diese Flugplätze geschaffen haben.“ 

Umwelt- und Klimaschutz im BWLV
Die Themen Klimaschutz und Ökologie seien auch im Luftsport zentral, so der BWLV-Präsident. Dafür setze sich der Verband konsequent ein. Als Beispiele nannte Laur die Anschaffung der Elektro-Velis für die BWLV-Motorflugschule oder nun auch die Installation von Fotovoltaikanlagen auf einigen Hallendächern der Hahnweide. Dies alles erfordere jedoch großen finanziellen Aufwand. Laur forderte die Politik auf, den Luftsport durch gezielte finanzielle Förderungen in seinen Bemühungen um Umwelt- und Klimaschutz zu unterstützen. 

Fliegen ohne Betriebsleiter
Das Fliegen ohne Betriebsleiter stehe derzeit weit oben auf der Agenda des Verbandes. Mittlerweile seien die gesetzlichen Voraussetzungen gegeben, den früher geforderten Flugleiterzwang aufzubrechen. Der BWLV habe in einem sehr konstruktiven Dialog mit der Landesluftfahrtbehörde Konzepte und Mustervorschläge für die Umsetzung erarbeitet. Diese seien hilfreich bei den nun anstehenden Änderungsanträgen für Flugplatzgenehmigungen. Laur dankte dem Regierungspräsidium Stuttgart – namentlich Robert Hamm, Leiter des Referats Luftverkehr und Luftsicherheit – für die konstruktive Zusammenarbeit. 

An alle Vereine, Platzhalter und Luftsportler erfolgte gleichzeitig der Hinweis, dass das Fliegen ohne Betriebsleiter für alle Teilnehmer am Himmel ein Umdenken erfordere. Künftig gelte es, ohne die Person am Boden zu fliegen, welche die Piloten mit vielfältigen Informationen versorgt hat. „Das Geschehen liegt dann nahezu ausschließlich in der Hand der Piloten. Verantwortung und Disziplin sind hier gefragt und ich appelliere an alle, diesen Tugenden bestmöglich gerecht zu werden“, so Laur. 

Standort Klippeneck
Die Entwicklung des Standorte Klippeneck mache Fortschritte, resümierte Eberhard Laur. Das Lehrgangs- und Weiterbildungsangebot werde kontinuierlich ausgebaut, und das noch junge BWLV-Luftsport-Trainingszentrum (LTZ) entwickle sich gut. „Ich danke sehr herzlich der Hellmut Niethammer Stiftung, die mit ihrer überaus großzügigen Projektförderung in den letzten beiden Jahren die Anschaffung mehrerer Flugzeuge möglich gemacht hat. Unser Elektroflugzeug Velis gehört hier ebenso dazu wie das Segelflugzeug mit Klapptriebwerk DG 1000 und die jetzt angeschaffte Bristell im LTZ am Klippeneck“, sagte Laur. 

Sportbünde
Die Zusammenarbeit mit den Sportbünden sei weiter gefestigt geworden. Für die Vereine sei es ein Gewinn, am breiten Leistungsangebot der Sportbünde teilhaben zu können. Laur appellierte an alle Vereine, die sich daraus ergebenden Möglichkeiten intensiv zu nutzen und dankte den Sportbünden insgesamt für die gute Kooperation. 

Rückblick 
Zum Ende seiner dritten Amtsperiode als BWLV-Präsident hielt Eberhard Laur Rückschau auf die wichtigsten Ereignisse und Erkenntnisse aus dieser Zeit. „Diese Jahre waren für mich eine hoch interessante, herausfordernde, höchst vielschichtige, aber vor allem auch eine schöne Zeit - eine Zeit, in der ich selbst viel gelernt habe“, so Laur. Er sei dankbar, dass es gelungen sei, gemeinsam mit den vielen ehrenamtlich Engagierten und hauptamtlich Beschäftigten, die dem BWLV gestellten Aufgaben erfolgreich zu bewältigen: „Der BWLV funktioniert hervorragend und muss sich nicht verstecken.“
Eine besondere Herausforderung sei unter anderem der Verkauf des Fluggeländes Hornberg gewesen. Dies habe sich im Nachhinein als absolut richtig herausgestellt, da es gelungen sei, den Flugplatz für den Luftsport und die am Hornberg beheimateten Vereine auf diese Weise zu erhalten. Auch die Corona-Zeit habe viele Schwierigkeiten mit sich gebracht, die man aber letztlich gemeinsam gemeistert habe. 

In den vergangenen Jahren habe er zahlreiche Gespräche geführt und dabei viel Unterstützung erfahren. Als Fazit könne er mitnehmen: „Wir sind ein gutes Team, und Luftsport ist und bleibt ein Teamsport.“

Dank
Zum Abschluss seiner Ansprache dankte Eberhard Laur allen, die ihn über die Jahre als Präsident begleitet haben und die Arbeit des Verbandes unterstützen, insbesondere dem Land Baden-Württemberg, der Landesregierung und der Luftfahrtverwaltung, den Sportbünden als Partner im Förderverfahren, den Institutionen in der Luftfahrt wie etwa dem Luftfahrtbundesamt und der DFS, aber auch den Förderern des Verbandes; zuvorderst der Hellmut-Niethammer-Stiftung und der Hanns-Kellner-Fonds. Ein Dank ging auch an alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter sowie die ehrenamtlich Tätigen in den Vereinen und nicht zuletzt an seine Ehefrau Irene, die ihn in all den Jahren als Präsident stets mit viel Geduld und Verständnis unterstützt und gestärkt habe. 

Dem BWLV und allen Vereinen und Luftsportlern wünschte der scheidende Präsident eine gute Zukunft und weiterhin guten Zusammenhalt. 

Verleihung des Hellmut Niethammer-Innovationspreises
Die Hellmut Niethammer Stiftung hatte erneut einen Innovationspreis ausgelobt, dieses Mal mit Preisgeldern in Höhe von insgesamt 30.000 Euro. Bei der Mitgliederversammlung wurden die Preisträger vorgestellt und geehrt.

Zunächst stellte Stiftungsratsvorsitzender Domenico Gehling die Arbeit der Hellmut Niethammer Stiftung kurz vor. 1994 gegründet, feierte die Stiftung, die den Luftsport in Baden-Württemberg über Jahre mit vielfältigen Unterstützungen in hohem Maße gefördert hat, in diesem Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum. Da im kommenden Jahr der Innovationspreis erneut ausgelobt werde, ermunterte er alle Luftsport-Vereine im BWLV schon jetzt, sich dafür zu bewerben.

Nach der Ausschreibung des Innovationspreises 2024 waren insgesamt zehn hochwertige Bewerbungen eingegangen, so dass die Wahl nicht leichtgefallen sei. Maßgebend für die Bewertung der Projekte waren die Kriterien Innovation, flugaffine Nachhaltigkeit, Skalierbarkeit und der Umstand, dass das Projekt außerhalb der üblichen Vereinsarbeit angesiedelt sei.

Die sieben Bewerbungen, die nicht unter den Preisträgern waren, seien folgende Projekte gewesen: LSV Schwarzwald-Baar: „Nachhaltiger und effizienter Theorieunterricht“, LSG Rheinstetten: „Lokal, unabhängig, klimaneutral - Flugbetrieb in Rheinstetten“, FSV Möckmühl: „Förderung von Frauen und Jugendlichen im Luftsport“, SSC Bad Waldsee: „FlugSicherheit-ZukunftsSicherheit“, Akademische Fliegergruppe Karlsruher Institut für Technologie: „AK-X: Ein moderner Nurflügel“, Akademische Fliegergruppe Stuttgart: „Nachhaltiges Vereinsleben durch Tradition und Innovation“ und LSG Hanns Klemm: „Ferienfluglager“. Auch ihnen gebühre große Anerkennung, so Gehling. 

Anschließend wurden die Gewinner verkündet. Insgesamt wurden drei erste Preise mit jeweils 10.000 Euro Preisgeld vergeben. 

Der erste Preis ging an den FSV Laichingen für sein Projekt „ADAMS - Air Data Management System - ein modernes Luftdatensystem für sichere Windenstarts“. Die Projektinitiatoren Valentin Kübler und Robin Enderle sowie die Vorstandsmitglieder des FSV Laichingen Walter Striebel (Zweiter Vorsitzender) und Michael Sonntag (Dritter Vorsitzender) nahmen den Preis entgegen. 

Das Projekt hatte ein Team von Enthusiasten des Flugsportvereins Laichingen dazu inspiriert, den Windenstart grundlegend zu modernisieren. Kernziele des Projekts „Modernes Luftdatensystem für sichere Windenstarts“ sind die direkte Geschwindigkeitsanpassung durch Liveübertragung der Flugzeuggeschwindigkeit an den Windenfahrer, die Verringerung der Belastung aller im Betrieb beanspruchten Bauteile, die intuitive Bedienung durch Tablet oder Smartphone, um Flugzeuge zu verwalten und Windenstarts grafisch auszuwerten und die Kompatibilität des Systems mit jeder Winde und jedem Segelflugzeug.

Ein weiterer erster Preis ging an die Segelfluggruppe Reiselfingen mit dem Projekt „Automatisierte Elektrowinde“. Mit dem neuen Verfahren sollen Windenstarts weitgehend automatisch erfolgen und auch die anschließende Seilrückholung umfassen. Sobald das Startkommando von der Startstelle gegeben wurde, werden alle Parameter des Windenstarts wie Flug- und Seilgeschwindigkeit sowie Seilkraft permanent überwacht und elektronisch geregelt. Der Verzicht auf fossile Energieträger ist dank eines Elektroantriebs möglich. Eine Fotovoltaikanlage kann die notwendige elektrische Energie liefern, die in Akkus in der Winde gespeichert werden können. In Empfang nahmen den Preis Projektleiter Hubert Drescher, Michael Hehle (Zweiter Vorsitzender) und Rainer Peghini (Ausbildungsleiter des Vereins). 

Ebenfalls einen ersten Preis erhielt schließlich noch die Flugtechnische Arbeitsgemeinschaft (FTAG) an der Hochschule Esslingen mit ihrem Projekt „E 16 - elektrisches Rückholfahrzeug“. Die E16 ist ein zweisitziges Elektrofahrzeug, das speziell für den Einsatz als Rückholer - spricht das Zurückziehen der gelandeten Segelflugzeuge zum Start - sowie den Material- und Personentransport auf dem Flugplatz entwickelt wurde. Die Rumpfform wurde von der Firma Schempp-Hirth zur Verfügung gestellt. Das Fahrwerk stammt aus einem ausrangierten Quad. Zum aktuellen Zeitpunkt fährt das E 16 mit Bleibatterien. Eine Lithium-Ionen-Batterie mit eigens entwickeltem Batterie-Management-System ist gerade noch im Aufbau. In Empfang nahmen den Preis Projektleiter David Lill und Stefan Zistler, Erster Vorsitzender der FTAG Esslingen. 

Die Projekte der Gewinner werden in den kommenden adler-Ausgaben noch jeweils einzeln vorgestellt. 

Domenico Geling dankte allen, die mit ihren Bewerbungen zu einem tollen Wettbewerb beigetragen hatten, beglückwünschte die Gewinner und betonte, er hoffe auf viele weitere Einsendungen für den Innovationspreis der Hellmut Niethammer Stiftung in den kommenden Jahren.

Rechnungsabschluss für 2023 und Haushaltsplan 2025
Der Rechnungsabschluss für das Jahr 2023 wurde nach einem positiven Bericht der Rechnungsprüfer Dieter Rühle und Michael Neudel, welche die Finanzen für ordnungsgemäß befunden hatten, von den Mitgliedern einstimmig genehmigt. BWLV-Vizepräsident und Schatzmeister Horst Ehni erläuterte den Rechnungsabschluss und betonte, man habe erneut ein gutes Ergebnis erzielt. Das Jahresergebnis sei auch dem seit Jahren eingeschlagenen Weg der sparsamen Haushaltsführung und Kostenreduktion geschuldet.

Zudem stellte Ehni die Eckdaten des Haushalts für 2025 vor. Auch dieser wurde einstimmig genehmigt. Insgesamt sei der Verband finanziell gut aufgestellt und könne allen Aufgaben gut nachkommen, so Ehni. 

Entlastung des Präsidiums 

Die Mitglieder entlasteten das Präsidium einstimmig und sprachen der BWLV-Spitze somit ihr uneingeschränktes Vertrauen aus. Die Entlastung nahm Peter Hinkel, Erster Vorsitzender des Luftsportvereins Münsingen-Eisberg vor. In seiner Ansprache erläuterte er, wie wichtig der BWLV als starker Interessenverband im Luftsport sei und bescheinigte dem Verband, eine hervorragende Arbeit geleistet zu haben: „Ich sehe meinen Verein und uns Luftsportler gut unterstützt und vertreten in unserem Landesverband“. 

Dem scheidenden Präsidenten Eberhard Laur gab er ein besonderes Lob mit auf den Weg: „Ebo war und ist das Gesicht des BWLV. Er war immer präsent, war immer da, um zu motivieren und zu unterstützen, und er war stets mit Herzblut dabei“, so Hinkel. Eberhard Laur habe nicht nur durch kluge Entscheidungen, sondern auch durch seine Persönlichkeit und seine Menschlichkeit überzeugt. Stellvertretend für alle Luftsportler sprach Hinkel Laur einen großen Dank aus. 

Wahl der Rechnungsprüfer
Dank sagte Eberhard Laur den beiden Rechnungsprüfern Dieter Rühle und Michael Neudel, denen er eine sehr gewissenhafte und zuverlässige Kontrollfunktion bescheinigte. Beide wurden erneut ohne Gegenstimme zum Rechnungsprüfer gewählt. 

Goldene Ehrennadel des BWLV für Hansjörg Jung
Im Vorgriff der Neuwahlen für das Präsidium hatte Hansjörg Jung seine langjährige Tätigkeit als Beauftragter für Natur und Umweltschutz sowie Windenergie beendet. Zu diesem Anlass dankte ihm Eberhard Laur für seine jahrelange erfolgreiche und äußerst engagierte Arbeit. „Hansjörg Jung gehört zu den längst gedienten Mitgliedern im Präsidium des BWLV, dem er in Summe über dreieinhalb Jahrzehnte angehörte“, so Laur. Dabei habe Jung zunächst die PR-Arbeit im BWLV wesentlich vorwärtsgebracht und dabei zahlreiche Presseseminare für Vereine abgehalten. „Viele Vereine zehren heute noch von dieser Initialzündung“, berichtete Laur. 

Zuletzt habe Hansjörg Jung sich mit enormem Elan um das Thema Windenergie gekümmert. „Seine Arbeit war vielfach erfolgreich und half vor allem den Vereinen. Es war und ist sein Faktenwissen, das beeindruckt und Argumente für den Luftsport liefert“, so Laur. Als Ausdruck der Anerkennung dieser herausragenden Arbeit verlieh Laur die Goldene Ehrennadel des BWLV an Hansjörg Jung. 

Ansprache des neuen BWLV-Präsidenten 
Nach der Neuwahl des Präsidiums wandte sich der frisch gewählte BWLV-Präsident in einer Ansprache an die Mitgliederversammlung. Darin bedankte er sich für den Vertrauensvorschuss der Mitglieder wie auch für den großen Rückhalt durch das Präsidium, alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter im BWLV sowie nicht zuletzt durch seinen Vorgänger Eberhard Laur, den er als „Vorbild, guten Freund und Lehrmeister“ bezeichnete. In einer ersten Amtshandlung leitete er die Wahl Eberhard Laurs zum Ehrenpräsidenten, die einstimmig erfolgte.

Seehuber sicherte den BWLV-Mitgliedern zu, sein Ehrenamt auch künftig mit vollem Engagement und viel Freude, vor allem aber in guter Gemeinschaft auszuüben. 

Ehrung der Luftsportler
Oliver Goller, Präsidialrat für besondere Aufgaben, zeichnete insgesamt mehr als 20 Luftsportler, die sich durch besondere Leistungen hervorgetan hatten, mit Goldenen Leistungsplaketten aus. Darunter waren Teilnehmer bei Welt- und Europameisterschaften sowie zahlreiche Deutsche Meister. Alle ausgezeichneten Sportler sind in der Bestenliste des Jahres in der Dezember-Ausgabe 2024 des adlers aufgelistet. 

Der BWLV – ein starker Verband
Der neue Präsident Matthias Seehuber zog ein positives Fazit der Versammlung: „Der BWLV ist gut aufgestellt und so soll es bleiben. Unsere Mitglieder haben uns ihr Vertrauen deutlich demonstriert.“ Somit könne der Verband zuversichtlich in die Zukunft blicken und den guten Weg, den er eingeschlagen habe, gestärkt fortsetzen. 

Abschluss
Im Anschluss an die Versammlungen trafen sich die Mitglieder zu einem gemeinsamen Imbiss. Dabei gab es einen regen Austausch und es wurden viele gute Gespräche geführt. 

Info: Die nächste BWLV-Mitgliederversammlung findet voraussichtlich am Sonntag, 16. November 2025, im SSB-Veranstaltungszentrum Waldaupark in Stuttgart-Degerloch statt. 

Text und Fotos: Simone Bürkle