Deutschland hat zwei Segelflug-Vizeweltmeister!

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Zwei Vizeweltmeister – und Team-Bronze

Deutsche Segelflieger glänzen bei der WM in Australien mit guter Leistung

Zwei Vizeweltmeister – und Team-Bronze
Deutsche Segelflieger glänzen bei der WM in Australien mit guter Leistung

Den Titel hat er nur um Haaresbreite verpasst: Mit gerade einmal 13 Punkten Abstand zum Erstplatzierten landete Michael Sommer (BY) am letzten Wertungstag der 34th World Gliding Championships in Benalla (Australien) auf dem zweiten Platz der Offenen Klasse. In der 18-Meter-Klasse holte sich BWLV-Pilot Mario Kießling am Samstag, 21. Januar,  nach einem beeindruckenden Endspurt Silber in der Gesamtwertung.

Sommer hat sich bereits viermal den Titel gesichert, in Australien hätte er seine Strichliste um die erste Diagonale erweitern können. Doch der Brite Russel Cheetham taktierte am letzten Wertungstag offenbar besser. Für Sommer, der das Teilnehmerfeld die ersten drei Wertungstage angeführt hatte und dann bis zum letzten Wertungstag auf der Drei blieb, reichte es dennoch, um sich von Platz drei auf Platz zwei vorzuarbeiten.

Auch Mario Kießling pokerte am letzten Wertungstag und machte Punkte gut. „Er hat alles auf eine Karte gesetzt und ist gegen seinen Gewohnheit früh abgeflogen“, sagt Team-Captain Walter Eisele. Die Teamleitung hatte Kießling davon abgeraten, spät zu starten – die Thermik würde bald abflauen, hatte Meteorologe und DAeC-Vizepräsident René Heise vorausgesagt. Kießling entschied sich richtig. Er folgte dem Rat. Nach dem Start in einem schnellen Pulk gewann er rasch an Geschwindigkeit. Sein hohes Tempo konnte er halten. Am Ende reichte es, um sich von dem vierten auf den zweiten Platz vorzuarbeiten. „Meine Performance hat sich im Laufe des Wettbewerbs stetig verbessert“, sagt Kießling.

Weniger zufrieden sei Teamkollege und BWLV-Pilot Matthias Sturm, meint Eisele: „Er ist spät abgeflogen, dann hat ihm das nötige Glück gefehlt.“ So fiel Sturm, auf dessen Konto ein Tagessieg geht und der zwischenzeitlich das Teilnehmerfeld anführte, am letzten Wertungstag aus den Medaillenrängen der 18-Meter-Klasse raus, sackte von Platz zwei auf Platz vier.

Glück im Unglück hatten der Deutsche Michael Eisele und der Australier Stephen O'Donnell, die während der WM miteinander kollidierten. Beide blieben weitgehend unversehrt. Sie konnten sich mit Fallschirmen retten – der Wettbewerb war für sie jedoch gelaufen. So landete Eisele auch nur auf Rang 36. Den letzten Platz belegte O'Donnell.

Thomas Wettemann, der nach einem unglücklichen letzten Wertungstag (13 Plätze nach unten) auf Rang 31 abschloss, sieht in der Wechselhaftigkeit des Wetters ein Problem: „Als schwierig hat sich die hohe Anzahl an neutralisierten Tagen dargestellt: Die wenigen Flugtage wurden immer wieder unterbrochen. So konnte kein Rennfluss entstehen.“  

Team-Captain Walter Eisele erklärt denn auch: „Wir hatten viel Warmluftthermik, aber leider nicht das typische Rennwetter.“ Die Piloten hätten deshalb nicht ihr Maximum abrufen können. „Das frustriert einen schon.“ Team-Coach Wolfgang Beyer hatte das Team vorab auf nicht ganz unproblematische klimatische Bedingungen eingestimmt. Vor Ort versuchte er, mit guter Taktik das Beste herauszuholen.

Mit Erfolg: Zwei Vizeweltmeister und Bronze in der Gesamtwertung – ein schlechtes Ergebnis sieht anders aus, nicht zuletzt angesichts der großen internationalen Konkurrenz. Insgesamt waren 115 Piloten in Benalla an den Start gegangen. „In Anbetracht der Verhältnisse sind wir zufrieden“, sagt Eisele.

Das Podest der Gesamtwertung gibt ein Zeugnis davon, wie hart der Wettbewerb tatsächlich war: Zwischen dem ersten Platz (Großbritannien, 898,46 Punkte) und dem dritten Platz (Deutschland) liegen gerade einmal 28,94 Zähler.

Am 10. Januar hatten die Piloten ihre ersten Wettbewerbsflüge hinter sich gebracht. Am vergangenen Samstag, 21. Januar, waren sie zu ihrem letzten Wertungstag gestartet.

Die Wertungen in der Übersicht:

Offene Klasse
2. Michael Sommer   6549
11. Stephan Beck     5979
17. Tassilo Bode       5736

18-Meter-Klasse
2. Mario Kießling       6514
4. Matthias Sturm      6443

15-Meter-Klasse
31. Thomas Wettemann   3736
36. Michael Eisele            1136

Der BWLV gratuliert allen deutschen Piloten ganz herzlich zu diesem tollen Erfolg! Weitere Informationen und Impressionen gibt es im Blog von Team Germany.

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